
Aktueller Newsletter zu 100Tage
**De Burmeesters Nachrichten**
**100 TageBürgermeister im Amt – ein erstes Fazit**
Mein zweiter Newsletter kommt kurz nach meinen ersten 100 Tagen im Amt zu Ihnen, und ich möchte vorab sagen, dass ich jeden Tag froh und stolz darüber bin, dass Sie mir Ihr Vertrauen geschenkt haben. Das Rathaus ist nach wie vor mein liebster Arbeitsplatz. Auch wenn es einem Bürgermeister an Terminen nicht mangelt, so bin ich doch oft und viel am Schreibtisch direkt im Bürgermeisterbüro anzutreffen.
Sicher bewegt es Sie zu lesen, was ich mache, was die Gemeinde von den Themen, die Sie bewegen, abarbeiten kann und wo es noch klemmt bzw. schon vorangeht.
Vorab: Die Stimmung im Rathaus und der Gemeinde ist sehr gut und zugewandt. An vielen Stellen kann konstruktiv und zukunftsweisend gemeinsam gearbeitet werden. Doch ich scheue mich auch nicht, Themen anzusprechen, die noch optimiert werden können und müssen.
In den letzten Wochen durfte ich zum Bürgermeistertreffen aller ostfriesischen Inseln nach Juist reisen. Themen wie Fachkräftemangel, Wohnraum und unsere besondere Insellage sowie der Schutz unseres Lebensraums betreffen uns alle, und wir konnten gesamtheitlich feststellen, dass wir als Gemeinschaft für diese Themen eine Stimme in der Politik brauchen. Ich bin zu diesem Treffen auf eigenem Kiel angereist, und mir wurde wieder einmal bewusst, wie besonders es ist, Bürgermeister einer Inselgemeinde zu sein.
Auf Juist konnte ich mir auch die Strandbar, öffentliche Wasserspender und eine Freilaufwiese für Hunde ansehen.
Alles spannende Dinge, die auch für Langeoog in Frage kommen könnten. Beim ersten Langeooger Inselgeflüster habe ich Jörg Wontora getroffen, und als bekennender Fußballfan war das für mich persönlich ein besonderer Moment. Das nächste Inselgeflüster ist schon in Planung.
Bei einer Dienstreise nach Borkum wurde Bernhard Brons verabschiedet; er war lange Jahre Chef der AG Ems. Diesen Termin konnte ich zusammen mit Uwe Garrels wahrnehmen.
Doch auf Langeoog ist es nicht still. Der Verein Kubus e.V. hat hinter dem Kloster Loccum eigene Räume bezogen. Für uns als Inselgemeinschaft eine sehr schöne Neuigkeit. Der Weg zur Integration und zum Miteinander, den wir alle als Insulaner gehen, ist wichtig. Laut Definition ist ein Insulaner ein Bewohner einer Insel – nicht mehr und nicht weniger. Das verbindet uns alle gleichermaßen.
Mit Aufbruchsgeist und Wehmut gleichzeitig habe ich an der Entlassung unserer 10. Klasse der Inselschule teilgenommen. Egal, wohin es unsere Inselkinder zieht, ich wollte ihnen unbedingt noch mit auf den Weg geben, dass sie hier immer einen sicheren Hafen haben werden. Inselkind bleibt man ein Leben lang. Diese Botschaft zu bekräftigen, war mir sehr wichtig und ist mir ein ernstes Anliegen.
Als Versprechen und Zeichen habe ich dem JAM ganz persönlich für meine ersten 100 Tage im Amt eine Spende übergeben. Sie ist dafür gedacht, dass die Musikanlage erneuert oder eine neue angeschafft werden kann.
Ich möchte mich dafür bedanken, dass so viele bei der Bürgerfragestunde gekommen sind. Die einfachste und ehrlichste Art, in einen offenen Dialog zu treten. Die Bürgerfragestunde geht nun erstmal in die Sommerpause. Ich weiß, dass Sie alle im Sommer viel zu tun haben und die allermeisten sich ja auch noch ehrenamtlich zusätzlich zum normalen und vollen Sommeralltag engagieren. Dafür möchte ich auch an dieser Stelle Danke sagen.
Ich möchte allerdings am 12.8.25 von 17:00 bis 19:00 Uhr eine Fragestunde für unsere Gäste anbieten. Sie als Insulaner sind natürlich auch herzlich eingeladen.
Ich freue mich, dass ich Fragen zur Wohnraumvergabe klären konnte und wir mittlerweile endlich einen guten Katalog dafür zusammenstellen konnten. Hier stehen Ihre Interessen im Vordergrund.
Bei den Brücken geht es voran. Sie sehen mich jetzt gerade gedanklich auf Holz klopfen. Wir sind ein gutes Stück weiter, und das erklärte Ziel, dass wir unser leidiges Brückenthema endlich abschließen können, ist greifbar nah. Ich habe gelernt, dass freudiger Optimismus auch dazugehört, und ja, ich bin optimistisch, dass wir dieses dicke Brett bald gebohrt haben.
Zum Gesamtbild unserer Insel gehört dann auch direkt der Empfang in Bensersiel. Wie von Ihnen oft angesprochen, war die Fährhalle etwas in die Jahre gekommen. Seit letzter Woche können unsere Gäste aufs angenehmste im neuen Welcomecenter gut gestimmt in den Urlaub starten. Kleine Schritte sind nicht unwichtig, und ich bin sehr stolz zu sehen, was sich hier alles bewegt.
100 Tage – jeder Tag ist eine Freude und Herausforderung. Mein Posteingang wird ehrlicherweise immer länger, und auch wenn ich versuche, allem immer gerecht zu bleiben, muss ich auch erkennen, dass es durchaus Tage gibt, an denen am Ende des Tages noch ein Stapel auf dem Schreibtisch für den nächsten bleibt. Die Aufgaben sind in den ersten 100 Tagen nicht klein gewesen und werden es sicher auch in den nächsten nicht sein. Das motiviert mich und spornt mich an, für unser Langeoog mein Bestes zu geben. Auch wenn es Tage gibt, die lang sind und die Probleme unlösbar erscheinen, so durfte ich in diesen ersten 100 Tagen lernen, dass Vertrauen zu uns Langeoogern und ein aufrichtiges, ehrliches Miteinander möglich und wichtig ist.
So verbleibe ich mit diesem Rückblick bis zum nächsten Newsletter, wenn es wieder heißt: De Burmeesters Nachrichten.
Herzlichst, Onno